Paukenschlag für Armwrestler Matthias Schlitte
Bei der IFA Armwrestling Weltmeisterschaft in Frankreich holte der Bebertaler erstmals Gold
Vergangene Woche fand in der französischen Stadt Dieppe die Weltmeisterschaft im Armwrestling statt, im Deutschen Nationalteam befand sich mit Matthias Schlitte auch ein Sportler aus Sachsen-Anhalt.
Der Mann aus dem Landkreis Börde reiste mit seinen Teamkollegen Jan Täger und Fabian Täger an die Atlantikküste, am Folgetag stand zunächst das offizielle Wiegen auf dem Programm. Der 12-malige Deutsche Meister musste die magische Grenze von 70kg unterschreiten, um später in dieser Gewichtsklasse antreten zu können. Die Diät der letzten zwei Monate machte sich jedoch bezahlt und Schlitte reizte mit 69,90kg das Limit perfekt aus.
Nachdem der „Hellboy“ im Mai bei der Europameisterschaft Silber erringen konnte, sollte nach der intensiven Vorbereitung nun auch eine WM-Medaille folgen. Nach einem Tag Regeneration ging es dann in den Wettkampf. Bereits als erste Gewichtsklasse des Tages wurde die 70kg-Kategorie aufgerufen und es ging bereits um 9 Uhr morgens an den Wettkampftisch. „Die frühe Anfangszeit war zwar recht unüblich, aber passte mir ganz gut. Vor einer WM ist jeder Sportler nervös und da fällt die Nacht traditionell etwas kürzer aus, daher war ich froh, so früh zu kämpfen“, so Schlitte.
Bereits in der ersten Runde traf Schlitte auf den französischen Lokalmatador Bertand Travaglini. Obwohl Schlitte einen guten Start erwischte, hielt der Mann aus Paris stark dagegen. Aber Schlitte konnte schlussendlich jedoch gewinnen. „Aller Anfang ist schwer und Bertand hatte die Halle im Rücken. Es wurde nach hinten raus zwar etwas schwierig, aber nur der Einzug in die nächste Runde war wichtig“, bilanzierte Schlitte sein erstes Match. Nun war Schlitte im Turnier angekommen und zeigte seine ganze Qualität. Der Mann aus dem Landkreis Börde spielte nun seine Schnelligkeit aus und kämpfte sich Runde um Runde nach vorn. Nach zwei weiteren Siegen gegen die internationale Konkurrenz galt es für den Einzug ins Finale den französischen Champion Denis Pancu zu besiegen. Pancu, der schon etliche Weltcup-Titel gesammelt hatte, war ebenfalls durch die Qualifikationskämpfe gefegt. Nun trafen beide Favoriten aufeinander, doch auch hier machte Schlitte kurzen Prozess. Nach einem Blitzstart zwang der Deutsche nach nur wenigen Sekunden die Hand seines Gegners ins Polster und zog ungeschlagen in den Endkampf ein.
Am Abend ging es dann um Gold und der Gegner hieß erneut Denis Pancu, welcher sich über die Hoffnungsrunde gegen den Polen Mariusz Podgorski für den Endkampf qualifiziert hatte. Da Matthias Schlitte ungeschlagen blieb, musste dieser nun zweimal besiegt werden und war somit im Vorteil. Aber auch hier ließ der gebürtige Haldensleber keine Zweifel daran, dass er heute seine Karriere krönen würde. Obwohl das französische Publikum ihren Sportler tatkräftig unterstützte, wiederholte Schlitte seinen Matchplan aus den Vorkämpfen: Mit einem schnellen Start sowie der bevorzugten Top Roll-Technik triumphierte Schlitte und holte sich verdient seinen ersten WM-Titel. „Ich bin überglücklich. Die harte Vorbereitung hat sich wirklich bezahlt gemacht und ich konnte meinen Plan perfekt umsetzen. Fantastisch!“, freute sich der neue Weltmeister Matthias „Hellboy“ Schlitte. Es folgten Glückwünsche aus aller Welt. Neben Familie, Freunden sowie Sportkollegen reihten sich auch Gladiator-Star Ralf Moeller und YouTuber Sascha Huber in die Riege der Gratulanten ein. Bei der Weltmeisterschaft gingen knapp 400 Sportler aus 30 Nationen an den Start. In Frankreich vergab der Weltverband IFA auch die Turniere für das Jahr 2023, die EM wird in Finnland und die WM in Malaysia stattfinden.
„Nachdem das Turnier abgeschlossen war, haben wir es noch ordentlich krachen lassen und den Triumph gebührend gefeiert. Nun werde ich zunächst eine Wettkampfpause einlegen. Obwohl alles perfekt funktioniert hat, waren die vergangenen Monate mental und körperlich sehr anstrengend“, verabschiede sich der frischgebackene Weltmeister in den Urlaub.
1. Matthias Schlitte – Deutschland
2. Denis Pancu – Frankreich
3. Mariusz Podgorski – Polen