-Armwrestling Weltmeisterschaften in Gdynia: 1300 Aktive nehmen teil / Matthias Schlitte in den Top 10-
In der polnischen Hafenstadt Gdynia haben die Weltmeisterschaften im Armwrestling stattgefunden.
Bereits im Vorfeld hatte die Weltmeisterschaft mit 1300 Aktiven aus 50 Nationen alle Rekorde gebrochen und zählt nun als größtes Armwrestling-Turnier aller Zeiten. Neben den favorisierten Nationen Russland, Bulgarien und Georgien sowie Armwrestling-Exoten aus Bolivien, Neuseeland und Mongolei, reiste das deutsche Nationalteam mit 22 Sportlern zu den 35. Weltmeisterschaften. Der Bebertaler Matthias Schlitte war als einziger Sportler aus Sachsen-Anhalt in der Auswahl. Schlitte, der beim Wiegen exakt 68,7kg auf die Waage brachte, ging in der hochkarätig besetzten Klasse bis 70kg an den Start. Hier warteten 35 Sportler, darunter amtierende und ehemalige Welt- und Europameister, auf den siebenfachen Deutschen Meister. „Trotz guter Vorbereitung hatte ich im Vorfeld gehörigen Respekt vor meinen Konkurrenten. Bereits in der ersten Runde verabschiedeten sich einige hochgehandelte Favoriten“, so Schlitte über das Teilnehmerfeld.
Der Bebertaler bekam es in der ersten Runde mit dem rumänischen Spitzenarmwrestler Vasile Scurtu zu tun. Schlitte ließ dem Rumänen keine Chance und zog in die nächste Runde ein. Hier bestätigte der Deutsche seine ausgezeichnete Form mit einem Sieg gegen den Bulgaren Martin Novoselski. In der dritten Runde kam es wieder zum Duell Deutschland gegen Bulgarien. Matthias Schlitte traf auf seinen Hauptkonkurrenten: den amtierenden Weltmeister Hristo Delidzhakov. Der Bebertaler, welcher den Bulgaren im Dezember 2012 bei einem Supermatch bereits zweimal schlagen konnte, wollte sich nun gegen Delidzhakov bei einer WM durchsetzen. Schlitte erwischte einen schlechten Start, zwang aber den Bulgaren auf seine Seite. Allerdings kassierte der Deutsche jeweils zweimal kurz vor dem Polster ein Foul und verlor diesen Kampf denkbar knapp.
Nun musste sich Schlitte über die Hoffnungsrunde wieder nach oben kämpfen, die Gegner aber wurden nicht leichter. Bereits im nächsten Duell stand Matthias dem mehrfachen türkischen Weltmeister Serhat Aslan gegenüber. Schlitte bestritt den Kampf, trotz des langen Gefechts zuvor, souverän und zog in die nächste Runde ein. Anschließend musste sich der Deutsche Meister in einem Match, was alle Facetten des Armringens bot, dem georgischen Europameister Aleks Abutidze im Kampfriemen geschlagen geben.
„Hätte ich mich cleverer gegen Delidzhakov angestellt und nicht die Fouls kassiert, wäre ein Platz in den Top 5 sicher gewesen. Dennoch bin ich mit den Kämpfen nicht unzufrieden, es ist keine Schande knapp gegen den Welt- und den Europameister zu verlieren“, meinte Matthias Schlitte, der in der Endabrechnung auf Platz neun landete.
Top 10 (Männer, rechter Arm, 70 kg)
1. Sergey Yermolchik (Kasachstan)
2. Hristo Delidzhakov (Bulgarien)
3. Viorel Dobrin (Rumänien)
4. Zaur Saitov (Russland)
5. Alexander Abutidze (Georgien)
6. Georgiy Khubaev (Russland)
7. Dimitrios Filikidis (Griechenland)
8. Sergiy Meknyk (Ukraine)
9. Matthias Schlitte (Deutschland)
10. Engin Terzi (Türkei)
Volksstimme vom 19.09.2013