110 Spitzenarmwrestler aus 13 Nationen fanden in der letzten Woche den Weg nach Wolfsburg zum „Over the Top“-Turnier, um die Besten ihrer Zunft zu ermitteln. Schließlich hatte die 20. Auflage des prestigeträchtigen Turniers Sportler aus ganz Europa und sogar den USA in die VW-Stadt gelockt. Gekämpft wurde die Vorrunde ab 13 Uhr in zehn vollgepackten Gewichtsklassen. Mit dabei war auch ein Sportler aus dem Landkreis Börde.
Matthias Schlitte ging bei seinem Heimspiel in der Gewichtsklasse bis 80kg an den Wettkampftisch. In den letzten Jahren hatte Schlitte das Turnier bereits sechsmal im Limit bis 70kg gewonnen und suchte diesmal die Herausforderung in der höheren Gewichtsklasse. Nach der intensiven Weltmeisterschaft in Ungarn, bei der sich Schlitte in der Klasse unter 75kg mit den Besten der Welt gemessen hatte und schlussendlich auf Rang 12 von 30 Sportlern landete, war er nach kurzer Pause direkt ins Training fürs Heimspiel eingestiegen. Trotz der hohen Belastung wollte sich Schlitte seinem Heimpublikum gebührend präsentieren. Die Aufgabe gelang und der gebürtige Haldensleber kämpfte sich ungeschlagen in die Finalrunde des Jubiläumsturniers.
Um 19 Uhr füllte sich dann der Wolfsburger Congresspark mit knapp 600 armwrestlingbegeisterten Zuschauern. Nach der Eröffnung des Spitzenturniers durch Bürgermeister Klaus Mohrs und dem Einmarsch der drei Finalisten jeder Gewichtsklasse ging es dann an den Armwrestlingtisch. Dabei führte ein glänzend aufgelegter Moderator Olaf Köppen durch den Abend. Im Duell der ungeschlagenen Sportler traf der 10-fache deutsche Meister auf absolute Weltklasse. Sein Gegner war der amtierende Europameister Mindaukas Tarasaitis aus Litauen. Der Deutsche musste sich geschlagen geben und Tarasaitis stand somit im Finale. Um in den Endkampf einzuziehen kam es nun zu einem nationalen Spitzenduell. Der Mann aus der Börde musste gegen Dauerkonkurrent Kevin Berberich ran.
Nach dem Startsignal des schottischen Kultschiedsrichters Jock McKay startete das Armwrestling-Match. In einem Marathonmatch konnte sich Schlitte in der ungeliebten Hakentechnik gegen den Hanauer durchsetzen und zog ins Finale ein. Im Endkampf ging es wieder gegen den ungeschlagenen Litauer Mindaukas Tarasaitis. Auch hier ließ der bärenstarke Osteuropäer nichts anbrennen und besiegte den Mann aus Sachsen-Anhalt mit einem Blitzstart. Schlitte der durch das Halbfinale mit Berberich viel Kraft verloren hatte, konnte sich trotzdem über Silber freuen. „In der Vorrunde gingen mir die Kämpfe leicht von der Hand, doch die Finalrunde war echte Knochenarbeit. Besonders das Halbfinale war ein Sieg des Willens. Mindaukas Tarasaitis war heute unantastbar.“, so Schlitte der 2017 zum dritten Mal Silber bis 80kg feierte.
Neben spannenden, internationalen Kämpfen erlebten die Zuschauer ein buntes Rahmenprogramm mit Gesang und Einlagen der Cheerleader des VfL Wolfsburgs im Zeichen des Turnierjubiläums. Bei der zwanzigsten Auflage des Spitzenturniers traf Organisator Olaf Köppen auf viele alte Weggefährten, die Köppens Engagement ehrten. „Es war eine tolle Veranstaltung mit sehr vielen internationalen Sportlern und vielen neuen Gesichtern. Auch wenn es Matthias diesmal nicht bis ganz nach oben geschafft hat, bin ich trotzdem stolz. Sein Gegner ist absolute Weltspitze, das hat auch das Publikum honoriert.“, so Köppen, der gleichzeitig Präsident des Deutschen Armwrestling Verbands ist.
Nach einer Regenerationspause geht es für Schlitte am 18. November mit einem weiteren Heimspiel weiter. Bei der ersten Auflage des Turniers „Ready…go!“ wird im Casino am Magdeburger Pfahlberg in den Gewichtsklassen -70kg,-90kg und +90kg gekämpft. Schlitte tritt dann sogar bis 90kg an. Zuschauer sind ab 18 Jahren mit gültigem Personalausweis herzlich willkommen.
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