Hallo, ich bin Matthias Schlitte und mit Leib und Seele Armwrestler. Am 02. April 1987 erblickte ich in der sachsen-anhaltinischen Kleinstadt Haldensleben das Licht der Welt. 1990 zog ich mit meiner Familie in den nahegelegenen Ort Bebertal, wo ich bis heute lebe.
Der Anfang
2004 suchte eine Bar in Haldensleben den stärksten Armwrestler der Region- mein erstes Turnier und der Beginn meiner Karriere. Ich startete ohne Training oder Vorkenntnisse mit 16 Jahren und 65 kg in der Amateurklasse bis 90kg. Zunächst wurde ich noch von den anderen, massigeren Teilnehmern belächelt, nachdem ich allerdings das Turnier gewinnen konnte, legte sich diese Haltung schnell.
Der erste Titel
Dadurch wurde der Vize-Weltmeister und Co-Trainer vom VfL Wolfsburg Bill Frank auf mich aufmerksam, immer auf der Suche nach neuen Armwrestling-Talenten lud er mich zum Probetraining in die Volkswagen-Stadt ein. Ich nahm die Einladung an und blieb dabei. Von da an trainierte ich mit Nationalcoach Olaf Köppen und dem Vize-Weltmeister und mehrfachem Deutschen Meister Dirk Schenker. Im April 2004 startete ich bei meinem ersten professionellen Turnier, der 17. Deutschen Meisterschaft im hessischen Hanau. Ich konnte die Jugendklasse bis 70kg ohne Niederlage für mich entscheiden und meinen ersten Deutschen Meistertitel gewinnen und mich sogar in die Nationalmannschaft kämpfen.
Im Sommer nahm ich dann an der Europameisterschaft in Gdynia/ Polen teil und freute mich bei meinem ersten Einsatz im Nationaltrikot über den 6. Platz. Außerdem belegte ich beim hartumkämpften internationalen Over the Top-Turnier in Wolfsburg in der Herrenklasse den 5. Platz. 2004 konnte ich noch zwei weitere Newcomer-Konkurrenzen in Edemissen und Müden für mich entscheiden.
Das erste Jahr in der Herrenklasse
Im Jahr 2005 feierte ich meinen 18. Geburtstag und stieg somit in die Herrenklasse auf. Bei den Deutschen Meisterschaften in Starnberg musste ich mich nur dem ehemaligen Vizeweltmeister Udo Weiß aus Frankfurt/ Oder geschlagen geben und landete auf dem 2. Platz. Durch den sportlichen Erfolg wurden auch die Medien auf mich aufmerksam. So moderierte ich im Sommer einen Tag lang gemeinsam mit SAW-Moderator Volker Haidt die Morningshow „Muckefuck“. Die erfolgreichste Radiosendung Sachsen-Anhalts bot eine sehr gute Werbeplattform für den Sport und natürlich auch für mich. Im September konnte ich mich zum ersten Mal beim Over the Top-Turnier ins Finale vorkämpfen und landete auf dem 4. Platz.
EM und WM
Im Jahr 2006 stand zunächst die Schule im Vordergrund. Am Friedrich- Ludwig Jahn-Gymnasium in Haldensleben absolvierte ich mein Abitur im Februar und fand danach wieder mehr Zeit für den Sport. Im niedersächsischen Melle landete ich bei der DM leider nur auf dem undankbaren 4. Platz. Danach bereitete ich mich intensiv mit Dirk Schenker auf die EM in Budapest/ Ungarn vor. Dort konnte ich mich in der 70kg-Klasse sogar bis ins Viertelfinale vorkämpfen und sehr viel Erfahrung sammeln. Im September feierte ich dann meinen ersten internationalen Turniersieg und setzte mich als jüngster Teilnehmer beim Over the Top-Turnier gegen die harte internationale Konkurrenz durch. Im Oktober nahm ich dann mein Bachelor-Studium der Sozialwissenschaften an der Otto von Guericke-Universität Magdeburg auf. Gemeinsam mit Radio SAW trat ich bei einem Event für UNICEF im Florapark/ Magdeburg auf. In diesem Einkaufszentrum wurden in einem Showevent Sparringspartner für ein Training mit mir gesucht. Es wurde für jeden Teilnehmer ein Betrag gespendet, am Ende kamen dann über 600€ für die Kinderhilfsorganisation zusammen. Zum Jahresabschluss nahm ich dann an meiner ersten Weltmeisterschaft teil, leider konnte ich in der höheren 75kg-Klasse keine Platzierung erreichen. Allerdings erlebte ich im Trafford-Center Manchester die größte Armwrestling-Veranstaltung aller Zeiten mit über 1000 Athleten und 40 teilnehmenden Nationen.
Der erste Sieg gegen den Altmeister
Bei der DM 2007 konnte ich mich dann wieder aufs Treppchen zurückkämpfen. Ich musste mich wieder einmal nur Udo Weiß geschlagen geben und gewann Bronze. Im Juli startete ich zum ersten Mal beim Grand Prix im belgischen Rocheford. Dort zeigte ich eine gute Vorstellung und erkämpfte mir in einem hochkarätigen Teilnehmerfeld wiederum den 3. Rang. Im Spiegelsaal der Stadt Wolfsburg stand ich dann im September wieder einmal gegen den Altmeister aus Frankfurt/ Oder Udo Weiß im Finale. Ich hatte bereits einmal verloren und musste nun zweimal gegen den erfahrenen Kämpfer für den Turniersieg gewinnen. Im ersten Duell erwischte ich einen Blitzstart und konnte ihn unter dem Beifall des heimischen Publikums zum ersten Mal besiegen. Ich war überglücklich, musste mich aber dann im 2. Duell knapp geschlagen geben- somit Silber beim Over the Top 2007. Das internationale Armblast-Turnier konnte ich leider nicht regulär beenden, ich verletzte mich im Finale gegen den bärenstarken Stefan Hüppin so schwer, dass ich nicht weiter kämpfen konnte- Platz 2.
DM im Blick, Bundesliga im Kopf
2008 begann ich bereits im Januar mit der Vorbereitung für die Deutsche Meisterschaft, am 5. April war es dann soweit. In Hanau, der Stätte meines ersten DM-Titels, konnte ich dann meinen ersten Meistertitel in der Herrenklasse feiern. Im Finale der 70kg besiegte ich den Münchener Dimitar Yankov. Außerdem startete die Armwrestling-Bundesliga in ihre erste Saison. Für das Team Nord erkämpfte ich am ersten Wettkampftag 4 Punkte gegen Udo Weiß und Georg Kölle vom Team Ost. Auch beim Rückkampf 2 Wochen später in Frankfurt/ Oder gab ich mir keine Blöße. Ich errang wiederum die Maximalpunktzahl 4 gegen die Frankfurter Weiß und Kölle. Gemeinsam mit meinem Teamkollegen Hartmut Jentsch reiste ich im Juni zur EM ins norwegische Sarpsbourg, dort landete ich am Ende auf einem guten 12. Platz. Im Juli startete ich zum zweiten Mal beim prestigeträchtigen Grand Prix de Rochefort in Belgien, diesmal konnte ich mich souverän ohne Niederlage ins Finale vorkämpfen. Hier besiegte ich den französischen Meister Josef Lovei. Durch diesen Turniersieg konnte ich auch international auf mich aufmerksam machen und wurde für ein Supermatch gegen den Pakistani Ali Khan in die englische Metropole Liverpool eingeladen. Leider musste ich mich bei diesem 6 Runden-Duell, geschwächt von einer Sehnenscheidenentzündung, 5 zu 1 gegen den starken Asiaten geschlagen geben. Der gesamte Kampf wurde für die International Armwrestling-Serie des europäischen Sportsenders Eurosport aufgezeichnet. Die Sehnenscheidenentzündung zwang mich zu einer längeren Trainingspause. Im Dezember gab ich mein Wettkampfcomeback, beim letzen Kampftag der Armwrestling-Bundesliga konnte ich mich wieder ohne Niederlage durchsetzen und wiederum 4 Punkte beitragen. Am Ende errang ich mit dem Team Nord den ersten Bundesliga-Titel vor den Armwrestlern des Teams Ost.
Die erste Titelverteidigung
2009 trat ich beim traditionellen New Year´s Cup in der nordenglischen Stadt Blackburn an. Für das TV-Magazin „International Armwrestling“ kämpfte ich in drei 6-Runden-Supermatches gegen die Briten Chris Ham und Peter Burnel, sowie den 5. der EM 2009 Jose Aravelo aus Spanien. Die Kämpfe werden demnächst auf Eurosport ausgestrahlt.
Ich entschloss mich bei den Deutschen Meisterschaften im Mai 2009 in der höheren Klasse bis 75kg mit einem Körpergewicht von 68kg anzutreten. Ich konnte in einer harten Vorrunde alle meine Fights gewinnen und traf im Finale auf Udo Weiß. In einem harten Gefecht konnte ich den Mann aus Frankfurt/ Oder besiegen und den Titel in der Klasse bis 75kg erringen.
Anschließend holte ich mir beim Grand Prix de Rochefort in der Klasse bis 70kg Silber und musste mich nur äußerst knapp gegen die Legende Stefan Hüppin (Schweiz) geschlagen geben. Im September startete ich dann bei der Weltmeisterschaft in Italien. Nachdem ich bei meiner ersten Weltmeisterschaft noch Lehrgeld zahlen musste, lief es nun deutlich besser. In einem gewaltigen Feld von über 30 Sportlern konnte ich meine ersten WM-Duelle für mich entscheiden und landete am Ende auf dem 13 Rang. Beflügelt von dieser tollen Platzierung konnte ich mit meinem Team Nord in der Armwrestling-Bundesliga den Titel verteidigen. Zum Triumph steuerte ich 5 Siege bei nur einer Niederlage bei und konnte sogar den Hanauer Spitzenarmwrestler Kevin Berberich bei seinem Heimspiel schlagen. In der Vorbereitung auf die Wettkämpfe halfen mir nicht nur mein Trainer und meine Teamkollegen, sondern auch die professionelle Unterstützung durch ghostwriter preise, die als Partner im Bereich der akademischen Arbeiten fungierten. Doch das Jahr 2009 hielt noch eine weitere Überraschung bereit!
Auf nach Asien!
Im September 2009 erhielt ich eine Email von einer britischen Produktionsfirma und einer losen Anfrage für eine TV-Show. Natürlich beantwortete ich alle Fragen des Producers, schenkte der Anfrage jedoch nicht sehr viel Beachtung. Was dann folgte, kann ich in der Nachbetrachtung wirklich nur als atemberaubend betrachten. In den folgenden Tagen und Wochen schickte ich hunderte von Mails nach London und führte täglich Telefonate in die UK. Die Informationen und Details wurden immer klarer, die Bedingungen und Interessen immer konkreter.
Anfang November saß ich nun im Flieger in mein bisher größtes Abenteuer: Von Berlin über London ging es in einem 18hrs-Flug in die Metropole Japan. In zwei Wochen erkundete ich die japanische Hauptstadt meist auf eigene Faust und war oftmals „Lost in Translation“. Ich aß Sushi von Riesen-Tintenfischen, besuchte asiatische Tempel, verirrte mich im Rotlichdistrikt (ja, ich habe mich wirklich verlaufen ;-) ) und trainierte mit den besten Armringern der Stadt. Als Höhepunkt dieses Trips trat ich vor gut 22 Millionen japanischen TV-Zuschauern in der knallbunten Sendung „Is it possible…?“ einer Mischung aus „Wetten dass… ?“ und „Was bin ich ?“ mit der japanischen Prominenz auf.
Die Sendung kam auch in anderen asiatischen Ländern gut an. Sie kam sogar so gut an, dass ich im März 2010 wieder mehr Stunden als erwartet im Flugzeug verbrachte. Diesmal ging es nach Südkorea. So fand ich mich schneller als erwartet in einem knallbunten TV-Studio in Asien wieder. In der Sendung „Starking“ tanzte ich mit der koreanischen Boyband U-KISS, bezirzte koreanische Mädels in Schuluniformen, plauderte mit den Stars und Sternchen des Landes und konnte sogar sportlich noch etwas für Furore sorgen. Im ersten Duell eines deutschen gegen einen koreanischen Armwrestler ging es heiß her. Schließlich besiegte ich den koreanischen Champion in der 80kg-Kategorie Hyunsun Kim mit 2 zu 0. Natürlich konnte ich auch wieder alle Facetten von Seoul kennenlernen. Diesmal wurde ich jedoch standesgemäß in einer Limousine durch die Stadt chauffiert und musste mich nicht auf eigene Faust durch die Metropole kämpfen.
Meine Erlebnisse in Asien hielt ich erstmalig für meine Fans, Unterstützer und Leser in einem Reisetagebuch fest:
http://matthias-schlitte.de/blog/2010/03/
Der Sieg gegen den koreanischen Champion Hyunsun Kim fiel mir jedoch schwerer als normalerweise, da sich im Dezember 2009 eine vermeintliche kleine Verletzung zur größten Krise meiner Karriere entwickelte.
Das Ende ?
Beim Weihnachtsturnier im Dezember 2009 geschah es dann. Ich trat in der offenen Klasse des Turniers, welches nur ein Spaßwettkampf zum Jahresausklang ist, gegen ein Superschwergewicht aus Berlin an. Ich bemerkte ein Knacken und konnte danach nicht mehr weiterkämpfen und musste aufgeben. In der Nacht wurden die Schmerzen immer schlimmer und am kommenden Morgen konnte ich nicht mehr die Hand schließen oder gar beim Autofahren die Gänge wechseln. Trotz Physiotherapie und einer langen Pause vergingen die Schmerzen nicht. So ging ich stark angeschlagen in die Saison. Ich hatte große Schmerzen in den Handwurzelknochen und konnte meine Hand nicht mehr richtig schließen. Meiner gefürchteten TopRoll-Technik fehlte somit auch die übliche Durchschlagskraft. Dennoch startete ich bei der Deutschen Meisterschaft und beim internationalen Turnier Versus Reus in Barcelona/ Spanien. Natürlich fehlte mir die Durchschlagskraft und ich konnte meinen DM-Titel nicht zum dritten Mal verteidigen; holte aber immerhin Silber.
Ich entschied mich zu einer längeren Wettkampfpause, stoppte mein Training und versuchte mit Physiotherapie und Medikamenten die Verletzung zu beseitigen. So sagte ich die Europameisterschaft, das Over the Top-Turnier und alle weiteren Wettkämpfe ab. Allerdings wollte ich in diesem Jahr noch bei der WM in Nevada/ USA starten und stieg im September wieder ins Training. Die Generalprobe beim internationalen Turnier in Hamburg misslang ebenfalls. Ich holte nur den zweiten Platz, aber was deutlich schlimmer war: Die Schmerzen und Probleme waren unverändert.
Im Sommer war bereits der amerikanische Produzent und Regisseur Todd an mich heran getreten. Er wollte mich während der WM in den USA mit einer Kamera begleiten und eine Dokumentation über mich und den Sport drehen. Meine Verletzung war kein Problem für den Mann aus Los Angeles und ich willigte ein. So flog ich trotz der erwähnten Probleme und einer mangelhaften Vorbereitung über den großen Teich.
Dort angekommen fanden Todd und ich sofort einen guten Draht zueinander, auch das deutsche Team nahm das Produktionsteam mit offenen Armen auf. Sportlich lief die Weltmeisterschaft deutlich besser als erwartet. Ohne große Erwartungen angereist, landete ich auf dem 10. Rang und schaffte es zum ersten Mal in die Top10 der Welt. Nur meine Handverletzung verhinderte eine noch bessere Platzierung. Auf meiner Reise lernte ich außerdem einige Armwrestling-Legenden aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten kennen: John Brzenk, Allen Fisher, Bruce Way und Andrew „Cobra“ Rhodes, alle waren nach Nevada gekommen. Anschließend ging es noch nach Las Vegas und für einige Zeit nach Los Angeles. Dort besprachen Todd und ich das weitere Vorgehen und wir wurden Geschäftspartner. Weihnachten verbrachte ich trotz Schneechaos und abgesagten Flügen wieder in der Heimat.
City of Angels und der lange Weg zurück
Trotz der guten Platzierung bei der WM verbesserte sich der Zustand meiner Hand auch im Jahr 2011 nicht. Ich konsultierte viele Ärzte und probierte weitere Möglichkeiten zur Heilung aus. So verzichtete ich auf die Deutsche Meisterschaft, die Europameisterschaft in der Türkei und die weiteren Turniere. Auch das Training brach ich komplett ab und ließ mich von einem neuen Physiotherapeuten behandeln. Im Frühjahr ging es dann für einige Monate nach Kalifornien. Dort drehte ich für die Sendung „Stan Lee´s Superhumans“ ein Segment bei dem ich einen Armwrestling-Roboter namens CHARLI besiegte und mich mit einem fast 160kg schweren Footballspieler messen musste. Außerdem besuchte ich John Brzenk und die anderen Armwrestler aus Utah in Salt Lake City und drehte ein paar Clips für eine Reisedokumentation mit Todd.
Zurück in Deutschland startete ich einen letzten Versuch wieder in Form zu kommen. Ich begann langsam mit dem Training, durch die Therapie hatte sich meine Hand stark verbessert, obwohl sich die ersten Tischtrainings etwas merkwürdig anfühlten. Ich startete beim prestigeträchtigen Grand Prix de Rochefort in Belgien, um zu entscheiden, ob ich meine Karriere fortsetze oder beende. Was dann folgte, erscheint mir noch heute wie ein Traum:
Mit dem Rücken zur Wand gewann ich die internationalen Turniere in Belgien, der Schweiz, Deutschland und den Niederlanden ohne eine einzige Niederlage! Ich war zurück!!! Und wie ich zurück war !!!
Im Dezember reiste ich ins eisige Kasachstan und nahm an meiner vierten Weltmeisterschaft teil. Ich landete in einem brutalen Feld aus osteuropischen Spitzen-Armwrestlern auf einem hervorragenden 12. Platz als bester Mann aus dem „Westen der Welt“!
Deutscher Meister, Viva Las Vegas und Going to Brasil
Im Jahr 2012 holte ich mir dann endlich meinen Titel des Deutschen Meisters zurück und siegte in der Kategorie bis 75kg. Bei der harten Europameisterschaft in Danzig/Polen konnte ich bei meiner ersten EM seit 2008 meinen Platz in den Top10 weiter festigen und holte den neunten Platz.
Im Sommer lebte ich dann wie schon 2011 wieder einige Monate in den USA. Diesmal war jedoch Las Vegas mein Lebensmittelpunkt. Von dort aus flog ich nach Mexiko und gab Interviews für verschiedene Medien in Mexico City. Außerdem war ich Ehrengast bei der Mexikanischen Meisterschaft in Mexicali. Über Tijuana verließ ich dann das Land und verlebte auch noch einige Tage in San Diego. Dort trainierte ich auch mit dem vielfachen Weltmeister Allen Fisher und seinem Team. Die Tricks und Techniken baute ich sofort in mein Training ein.
Wieder in Deutschland angekommen begann ich sogleich mit der Vorbereitung für die Weltmeisterschaft. Im September ging es dann wieder über den Atlantik, das Ziel war diesmal erstmalig Südamerika. In Brasilien kämpfte ich dann beim Weltchampionat gegen die internationale Elite. Am Ende verlor ich nur knapp gegen die Finalisten aus Kasachstan und Bulgarien. Ich beendete das Turnier auf Platz 7. Die guten Platzierungen des deutschen Teams feierten wir anschließend noch ein paar Tage in Rio de Janeiro.
Einige Wochen später wurde ich noch zu einem TV-Dreh nach Zagreb/Kroatien eingeladen. Hier besiegte ich den kroatischen Weltmeister Dražen Kogl und konnte auch meine ersten zwei Siege gegen meinen Konkurrenten Hristo Delidzhakov (Bul) holen. Am Ende verlor ich verletzungsbedingt jedoch mit 4 zu 2 gegen den Bulgaren. Nach der schwierigen Saison 2011 verlief das Jahr 2012 sehr positiv.
Overall Champion und die lang ersehnte WM-Medaille
Im Jahr 2013 entschied ich, mich verstärkt und intensiver auf die schwierigen Europa- und Weltmeisterschaften vorzubereiten. Nachdem ich 2012 nach der schweren Verletzung und der verlorenen Zeit nur wieder zu alter Stärke zurückfinden wollte, fühlte ich mich in diesem Jahr komplett schmerzfrei. Ich wollte mich für größere Aufgaben empfehlen. So entschied ich mich bei der Deutschen Meisterschaft zwei Klassen über meinem Gewicht, in der Kategorie bis 80kg zu starten. Ich kam ohne Niederlage ins Finale und holte am Ende Silber.
Bei der Europameisterschaft startete ich dann wieder in meiner üblichen Klasse bis 70kg. Ich kam gut in den schwierigen Wettkampf in Druskininkai/ Litauen. Ähnlich wie im Vorjahr in Brasilien war mir das Losglück wieder nicht treu: Ich schlug den später viertplatzierten Russen und scheiterte nur an den beiden Finalisten aus Russland und Georgien. Obwohl ich „nur“ auf dem zehnten Rang landete, gab mir das Turnier weiter Auftrieb.
In den folgenden Monaten holte ich den Sieg beim internationalen Turnier in Belgien und reiste zur WAF Weltmeisterschaft nach Polen. Bei der gewaltigen Weltmeisterschaft platzierte ich mich an 9. Stelle und bestätigte einmal mehr meine Top10-Position in der Welt.
Beim Over the Top siegte ich bis 70kg, holte Silber bis 80kg und Bronze in der offenen Champ of the Champions-Klasse. Etwas angeschlagen, aber schmerzfrei, entschied ich noch am gleichen Abend nur zwei Wochen später bei der Profi-Weltmeisterschaft in Warschau/ Polen zu starten. Beim Nemiroff Worldcup erwischte ich dann einen perfekten Tag. Ohne Druck und große Erwartungen angereist, schaffte ich den größten Erfolg meiner Karriere. Bis 70kg kämpfte ich mich gegen die versammelte Weltspitze bis ins Finale. Am Ende unterlag ich nur dem Sieger Vali Farasov aus Kasachstan und wurde völlig überraschend Vize-Weltmeister. 9 Jahre nach dem Start meiner Karriere hatte ich beim berühmtesten und schwierigsten Armwrestling-Turnier der Welt die lang ersehnte Medaille geholt- die Mühen hatten sich bezahlt gemacht.
Im Menü ist unter dem Unterpunkt „bisherige Erfolge“ eine Liste aller meiner Wettkampfteilnahmen und -erfolge zu finden. Alle Ergebnisse und Zeitungsartikel zu den Turnieren sind unter der Rubrik „Medien“ zu finden. Außerdem finden Sie im Unterpunkt „Armwrestling“ eine kurze Einführung in den Sport und können sich über die Wettkampfregeln und den Wettkampfablauf informieren.